Garten OBI - Paradies II
Garten OBI - Paradies II
Garten OBI - Paradise II
Intervention im OBI Market Triesterstraße Wien /
Ausstellung im Rahmen der Reihe Paradiese - Kunstverein Kombinage, Wien 2015
Intervention at OBI Market Triesterstraße Vienna /
Exhibition as part of the series Paradiese - Kunstverein Kombinage, Vienna 2015
Temporary installation of plant troughs, watering cans and garden accessories
The ‘Garten OBI’ project consists of two parts. On the one hand, temporary interventions that were set up and documented in the sales halls of the garden department of the OBI Triesterstraße DIY store in May 2015, and on the other, a spatial installation at the Kombinage art association, in which everyday objects and goods become temporary installations that not only characterise the space, but also actively intervene in the movements of the viewers. They get in the way of customers, disrupt familiar routes and create a deliberate distraction. The staged seduction of the shopping worlds casts a spell over us by unfolding a seemingly perfect dramaturgy that tempts us to make self-determined and free decisions. But what if the products themselves develop a life of their own, get in the way, want to realise themselves? What if this staging is interrupted for a brief moment?
DIY stores are an everyday do-it-yourself paradise for a variety of occasions and a large group of different people. The assortment of goods ranges from building materials and building supplies to plants and garden accessories, tools and essential or seemingly practical individual parts. A DIY store of this kind becomes a showroom for promotions and displays while it is still in operation. The salesroom with its wide halls and excellent lighting provides a cosy working environment. It becomes my studio and at the same time an exhibition space for the numerous visitors. The DIY enthusiasts become exhibition visitors, the objects of their desire become arranged exhibition elements. Instant sculptures, objects and ad hoc assemblages, which are assembled on site, gradually fill aisles and shelves and assert a life of their own against the mass-produced goods on display. They claim their place and provoke a moment of distraction in the usual consumption process. These stagings provoke a reorientation of space and thought by turning the inconspicuous elements of everyday life into conspicuous actors in a subtle but effective diversionary manoeuvre.
The boundary between art and consumption is blurred and the viewer is invited to engage in an unexpected dialogue with the objects and their context. They also scrutinise the design stimuli for private households, homes and gardens provided by the DIY market. Not only materials and tools are offered here, but also trends and fashions that characterise our understanding and image of ‘home’ and taste and thus have an increasingly style-defining effect.
Temporäre Installation aus Pflanztrögen, Gieskannen und Gartenaccessoires
Das Projekt “Garten OBI” besteht aus zwei Teilen. Einerseits aus temporären Interventionen die im Mai 2015 in den Verkaufshallen der Gartenabteilung des Baumarkts OBI Triesterstraße errichtet und dokumentiert wurden, andererseits aus einer Rauminstallation im Kunstverein Kombinage.
Alltägliche Objekte und Waren werden in dieser künstlerischen Arbeit zu temporären Installationen, die nicht nur den Raum prägen, sondern auch aktiv in die Bewegungen der Betrachter:innen eingreifen. Sie stellen sich den Kund:innen in den Weg, stören gewohnte Wege und schaffen eine bewusste Ablenkung. Die inszenierte Verführung der Einkaufswelten zieht uns in ihren Bann, indem sie eine scheinbar perfekte Dramaturgie entfaltet, die uns zu selbstbestimmten und freien Entscheidungen verleitet. Doch was, wenn die Produkte selbst ein Eigenleben entwickeln, sich in den Weg stellen, sich selbst verwirklichen wollen? Was wenn diese Inszenierung für einen kurzen Moment unterbrochen wird?
Baumärkte sind alltägliches Heimwerker*innenparadies für eine Vielzahl von Gelegenheiten und eine große Gruppe verschiedener Personen. Das Warensortiment reicht von Baumaterialien und Bauhilfsstoffen über Pflanzen und Gartenassecoires über Werkzeuge bis hin zu essenziellen oder scheinbar praktischen Einzelteilen. Ein solcher Baumarkt wird zum Aktions- und Ausstellungsraum bei laufendem Betrieb. Der Verkaufsraum mit seinen weiten Hallen und seiner hervorragenden Beleuchtung bietet die wohltemperierte Arbeitsumgebung. Er wird mir zum Atelier und gleichzeitig zum Ausstellungsort für das zahlreich vorhandene Publikum. Die Heimwerker*innen werden zu Ausstellungsbesucher:innen, die Objekte ihrer Begierde zu arrangierten Ausstellungselementen. Instantskulpturen, Objekte und Ad-hoc-Assemblagen, die vor Ort zusammengebaut werden, füllen nach und nach Gänge und Regale und behaupten ein Eigenleben gegenüber der zur Schau gestellten Massenware. Sie fordern ihren Platz ein und provozieren ein Ablenkungsmoment im gewohnten Konsumationsablauf. Diese Inszenierungen provozieren eine Neuorientierung im Raum und im Denken, indem sie die unscheinbaren Elemente des Alltags zu auffälligen Akteuren in einem subtilen, aber wirkungsvollen Ablenkungsmanöver machen.
Die Grenze zwischen Kunst und Konsum verwischt, und der Betrachter wird dazu eingeladen, sich auf eine unerwartete Auseinandersetzung mit den Objekten und ihrem Kontext einzulassen. Sie hinterfragen aber auch die durch den Baumarkt vorgegebenen Gestaltungsreize für private Haushalte, Eigenheime und Gärten. Hier werden nicht nur Materialien und Werkzeuge angeboten, sondern auch Trends und Moden, die unser Verständnis und Bild von „Zuhause“ und Geschmack prägen und dadurch zunehmend stilbildend wirken.
Temporäre Installation aus Pflanztrögen, Gieskannen und Gartenaccessoires
Das Projekt “Garten OBI” besteht aus zwei Teilen. Einerseits aus temporären Interventionen die im Mai 2015 in den Verkaufshallen der Gartenabteilung des Baumarkts OBI Triesterstraße errichtet und dokumentiert wurden, andererseits aus einer Rauminstallation im Kunstverein Kombinage.
Alltägliche Objekte und Waren werden in dieser künstlerischen Arbeit zu temporären Installationen, die nicht nur den Raum prägen, sondern auch aktiv in die Bewegungen der Betrachter:innen eingreifen. Sie stellen sich den Kund:innen in den Weg, stören gewohnte Wege und schaffen eine bewusste Ablenkung. Die inszenierte Verführung der Einkaufswelten zieht uns in ihren Bann, indem sie eine scheinbar perfekte Dramaturgie entfaltet, die uns zu selbstbestimmten und freien Entscheidungen verleitet. Doch was, wenn die Produkte selbst ein Eigenleben entwickeln, sich in den Weg stellen, sich selbst verwirklichen wollen? Was wenn diese Inszenierung für einen kurzen Moment unterbrochen wird?
Baumärkte sind alltägliches Heimwerker*innenparadies für eine Vielzahl von Gelegenheiten und eine große Gruppe verschiedener Personen. Das Warensortiment reicht von Baumaterialien und Bauhilfsstoffen über Pflanzen und Gartenassecoires über Werkzeuge bis hin zu essenziellen oder scheinbar praktischen Einzelteilen. Ein solcher Baumarkt wird zum Aktions- und Ausstellungsraum bei laufendem Betrieb. Der Verkaufsraum mit seinen weiten Hallen und seiner hervorragenden Beleuchtung bietet die wohltemperierte Arbeitsumgebung. Er wird mir zum Atelier und gleichzeitig zum Ausstellungsort für das zahlreich vorhandene Publikum. Die Heimwerker*innen werden zu Ausstellungsbesucher:innen, die Objekte ihrer Begierde zu arrangierten Ausstellungselementen. Instantskulpturen, Objekte und Ad-hoc-Assemblagen, die vor Ort zusammengebaut werden, füllen nach und nach Gänge und Regale und behaupten ein Eigenleben gegenüber der zur Schau gestellten Massenware. Sie fordern ihren Platz ein und provozieren ein Ablenkungsmoment im gewohnten Konsumationsablauf. Diese Inszenierungen provozieren eine Neuorientierung im Raum und im Denken, indem sie die unscheinbaren Elemente des Alltags zu auffälligen Akteuren in einem subtilen, aber wirkungsvollen Ablenkungsmanöver machen.
Die Grenze zwischen Kunst und Konsum verwischt, und der Betrachter wird dazu eingeladen, sich auf eine unerwartete Auseinandersetzung mit den Objekten und ihrem Kontext einzulassen. Sie hinterfragen aber auch die durch den Baumarkt vorgegebenen Gestaltungsreize für private Haushalte, Eigenheime und Gärten. Hier werden nicht nur Materialien und Werkzeuge angeboten, sondern auch Trends und Moden, die unser Verständnis und Bild von „Zuhause“ und Geschmack prägen und dadurch zunehmend stilbildend wirken.
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Fig. 1–2: Versuchsanordnungen in der Gartenabteilung des Baumarkts
Fig. 3: Tryptichon
Fig. 4: Gartenkapelle - Ausstellungsansicht Kunstverein Kombinage
Fig. 5: Mandala
Fotos Baumarkt: © Markus Guschelbauer
Fotos Ausstellung: © Hannes Gröblacher